Friday, 25 May 2018

Jogi: "Ich wünsche mir die Kanzlerin in Russland", Bild Interview Part 2, 25.05.2018

Weiter geht's mit Jogi Löw (58) und seinen Pappenheimern. Bild konfrontiert den Bundestrainer mit Persönlichkeiten in Lebensgroße und aus Pappe. Nach Neuer, Götze und Müller sind in Teil 2 des Interviews andere WM-Stars dran.

Bild: Messi, Ronaldo, Salah - war hat für Sie die beste Saison gespielt?

Löw (geht zu Mo Salah): "Er ist für mich die großte Überraschung der Saison - so viele Tore in der Premier League und der Champions League hätten wohl die wenigsten Mohamed Salah (32 Liga-Tore, 10 CL-Treffer) zugetraut. Und er ist nicht nur ein straker Torjäger, sondern auch ein richtig guter Fußballer. Liverpool und Kloppo haben Salah sehr viel zu verdanken - ein herausragendes Jahr für ihn. Es gibt in diesem Jahr nur sehr wenige Spieler, die solche Glanzpunkte wie Salah gesetzt haben."

Bild: Wenn Sie sich einen dieser drei Stars aussuchen und einbürgern könnten, wer wäre es?

Löw (grinst und zögert): "Grundsätzlich würde ich mich immer für einen deutschen Spieler entschieden. Aber unter den drei genannten: Messi! Ronaldo ist sensationell gut, professionell und eine unglaubliche Tor-Maschine über so viele Jahre hinweg. Er steht völlig zu Recht oft ganz oben auf dem Treppchen. Messi halte ich aber für den komplettesten Spieler. Er ist der geniale Vorbereiter, der in jeder Saison seit zehn Jahren gefühlt 30 bis 40 Vorlagen fibt und selbst nach einmal 50 Tore erzielt. Darüber hinaus hat er die spekltakulärste Spielweise: Die Tempo-Dribblings von Messi sind unerreicht. Er kann in einer Hälfte acht, neun Spieler aussteigen lassen - seine Tore bleiben einfacht in Erinnerung."

Bild: Aber Messi bleibt mit der Nationalelf Argentiniens vielleicht der titellose Super-Heid...

Löw: "Das weiß man nicht! Umso großer wird jetzt seine Motivation sein. Wir dürfen nicht vergessen: Argentinient hat bei den letzten Turnieren 2006, 2010 und 2014 dreimal gegen Deutschland vorstellen, was in den Argentiniern vorgeht..."

Bild: Haben Sie durch Ihre vorzeitige Vertragsverlängerung beim DFB bis 2022 endgültig die Chance aufgegeben, einen dieser Weltstars bei einem Top-Klub zu trainieren?

Löw (zeigt auf Ronaldo und lacht): "Er spielt noch bis mindestens 38, also noch gut fünf Jahre..."

Bild: Im Ernst: Bedeutet ihr neuer Vertrag jetzt lebenslang DFB?

Löw: "Nein! Warum?"

Bild: Also können Sie sich vorstellen, danach - dann sind Sie ja auch erst 62 - noch einmal einen europäischen Top-Klub zu übernehmen?

Löw: "Bis 2022 habe ich jetzt erst mal beim DFB unterschrieben. Aber wie alt ist Jupp Heynckes doch gleich?"

Bild: 73 Jahre.

Löw: "Warum sollte ich nicht mit 72 Jahren auch noch Trainer sein? Warten wir es mal ab."

Bild: Wie gefällt ihnen Ihr Klon, den Sie im dritten Gruppenspiel treffen?

Löw (grinst): "Ich habe davon gehort, dass er in Sudkorea wegen seines Außeren als der Jogi von Asien gilt. Ich habe ihn persönlich aber nach nicht kennengelernt."

Bild: Was halten sie von Ex-Spielern wie Oliver Kahn als TV-Experten?

Löw: "Ich beobachte die Experten ja nie während unserer eigenen Spielen. Aber wenn ich Bundesliga oder Champions League anschaue, dann fällt mir zum Beispiel Lothar Matthäus auf. Er macht seinen Job wirklich gut, ist sehr analytisch. AUch Christoph Metzelder ist analytisch und kritisch. Gleiches gilt für Oliver Kahn und auch Jens Lehmann. Kann sein, dass Jens bei unseren Spielen die Nationalmannschaft mal straker kritisiert hat, aber damit eröffnet er manchmal auch eine andere Sichtweise. Sicher ist, die Genannten sind alle sehr meinungsstark und kompetent."

Bild: Ist es für Sie eine Berufs-Perspektive, später TV-Experte zu werden?

Löw: "Wahrscheinlich nicht."

Bild: Kommen wir zur Kanzlerin, die Sie schon häufig getroffen haben...

Löw: Ich bin ein großer Bewunderer unserer Kanzlerin. Sie ist seit so vielen Jahren dabei und hat immer noch diese wahnsinnige Energie. Ich weiß es zu schätzen, was sie auf europäischer Ebene leistet, dass sie eine große Verfechterin für ein gemeinsames, starkes Europa ist, was sie unbedingt erhalten will. Ich weiß es auch zu schätzen, wie sie mit uns als Mannschaft kommuniziert, wie sie uns auf ihre Art unterstütz, seriös und trotzdem locker ist. Wenn politische Dinge bei uns zur Sprache kommen, kann sie schwieriger Sachverhalte mit wenigen Sätzen und eintachen Worten treffend erklären, sodass es jeder versteht. Das ist eine große Gabe."

Bild: Die WM im Putin-Reich Russland wird auch politisch sehr aufgeladen sein. Haben Sie Kanzlerin Merkel um Rat gefragt, wie Sie sich verhalten sollen?

Löw: "Wir haben uns bei unserem letzten Treffen kürzlich auch darüber unterhalten, ja. Sie hat mich persönlich gefragt, wie wir das Thema WM angehen wollen. Ich habe Ihr gesaft, dass es für mich als Trainer wichtig ist, dass wir uns als Mannschaft Russland gegenüber als offen und tolerant zeigen wollen, mit einer gewissen Vorfreude auf das Ereignis und die Menschen im Land. Wir wollen unvoreingenommen sein, den Menschen vermitteln, dass wir ein sympathisches und freundliches Team sind. Wir wollen auf die Menschen offen zugehen, in diesen Vorstellungen hat mich die Kanzlerin bestärkt. Sie sagt, dass wir uns auf unseren Sport konzentrieren und die Politik anderen überlassen sollen. Den Politikern. Und mit Reinhard Grindel haben wir beim DFB ja auch einen guten Präsidenten an unseren Seite, der sich gut auskennt auf diesem Parkett und gerade mit Blick auf die deutsch-russischen Beziehungen ungemein aktiv ist."

Bild: Würden Sie es verstehen, wenn Kanzleren Merkel Russland während der WM fernbleibt, oder wünschen Sie sich ihren Besuch von Ort?

Löw: "Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn Angela Merkel ein Spiel von uns in Russland besucht."

Bild: Am besten das Finale...

Löw: "Ja, warum nicht! 2014 in Brasilien war das für die Mannschaft ein tolles Gefühl. Sie kam nach dem Endspiel in die Kabine und saß plötzlich mittendrin, hat mit uns angestoßen und war ganz natürlich. Das hat einen tollen Eindruck bei meinen Spielern hinterlassen. Das wünsche ich mir wieder."

Original article in Bild. Uploaded here for review and discussion purposes only.

Löw: "Things are looking positive for Neuer, Boateng is on track.", 24.05.2018

The first training sessions in Eppan are complete and Joachim Löw is already feeling confident for the World Cup in Russia. The Germany head coach spoke to the press on Thursday afternoon about the latest on captain Manuel Neuer and Jérôme Boateng, plus much more.

JOACHIM LÖW ON...
...Manuel Neuer: He needs to complete the sessions and show that he isn’t suffering from any problems whatsoever. He is well aware of his responsibility to both the team and his health. He trained fine with Bayern and is fully on board here too, showing he is capable of dealing with the intensity. We will take things one day at a time and will continue to discuss the matter with him. If he feels like he can play at 100 percent, then he will be in the squad. If not, we need to talk about other options. As of today, there are no problems, even with the more strenuous work like jumping and diving. Things are looking positive.

...Jérôme Boateng: We’re still not 100 percent sure whether Jérôme will join up with the squad on Friday or not. He will undergo a final examination in Munich, and then we will decide whether or not he will travel tomorrow or in a few days. He has completed some sessions, is doing running exercises and is almost able to push himself to the limit physically again. It’s a muscle injury, so we don’t want to make any mistakes. He is always under observation by the medical staff at Bayern and he is on track. I won’t put a definitive timeframe on anything, but he should be able to complete parts of team training next week.

...building the training intensity: We have 19 players at the moment – 16 outfield players and three goalkeepers. I spoke to almost everyone on the phone in the last week, and I offered the players who played on the weekend the chance to join up two days later. Most of them said yes, but Sami Khedira and Julian Draxler wanted to arrive with the rest of the squad on Wednesday. The first few days will be more focused on individual work; our job is to get those players who have had varying workloads in the past weeks all on the same level. The plan is to move onto tactical and team elements on the weekend.

...the final World Cup squad: We will sit down before the deadline and discuss it. We haven’t said to anyone that they’re only here provisionally. Everyone should have the same chance to make the squad and we don’t want to unsettle anyone. We need to wait and see if any injuries happen, which the past has shown us is a possibility. We will play against the U20s on Monday and Wednesday. We need to have balanced options for every position. We’ll wait and see what happens. At a pre-World Cup training camp like this, every player is fully motivated and wants to prove that they deserve to be here. A decision won’t be made until close to the deadline.

...his first impressions of Eppan: Huge credit to the whole of South Tyrol. They have really put an exceptional setup together here. Everything we requested has been implemented perfectly. We were here in 2010 and 2014 and feel very much at home. We have excellent conditions; the hotel is great, and it’s very close to the pitch, which is in great shape. We’re well equipped to prepare optimally for the World Cup. I have a good feeling, and the players do too.

...Mesut Özil and Ilkay Gündogan: We had a good chat. It was Ilkay’s idea to meet the President of Germany. We talked things over on the weekend, and for me the issue is now closed. Now the focus is on the World Cup and what happens on the pitch.

BBC World Service Podcast Interview, 28.09.2018

Taken at the FIFA 'The Best' Awards, 24 September 2018 Interviewer: Joachim Löw, the coach of Germany, thanks for stopping. We ar...